16.11.2014: Prof. Adriana Ciancio

“Quali prospettive per l’integrazione politica in Europa dopo la Presidenza Italiana del 2014?”
Hat die politische Integration Europas noch eine Zukunft? Perspektiven nach der italienischen Ratspräsidentschaft 2014″ – Prof. Adriana Ciancio
Universität Catania, Italien

Date: November 16th 2014
Location: EuropaPunktBremen, Haus der Bürgerschaft, Marktplatz
Time: 18:00-19:30

Abstract:
Die Frage nach der Zukunft der politischen Integration in Europa stellt sich umso dringlicher als die Europäische Union gegenwärtig selbst auf dem Spiel steht: Die Stärkung anti-europäischer Kräfte in den Europawahlen 2014 zeigte, dass in den EU-Bevölkerungen unterschiedliche – rechte oder linke, nationalistische oder populistische – Spielarten von Ressentiments gegen den europäischen Integrationsprozess Platz greifen. Zur Beantwortung der gestellten Frage geht die Referentin zunächst den Motiven des derzeitigen Unbehagens mit dem europäischen Einigungsprojekt nach – tiefgreifenden Differenzen zwischen den aktuellen sozio-ökonomischen Verhältnisse im Süden und Norden Europas. Nicht trotz sondern aufgrund der komplexen Beziehungen zwischen den EU-Staaten innerhalb und außerhalb der Eurozone fällt ihre Zwischenbilanz gemäßigt optimistisch aus: Strategien der politischen Integration sind ebenso notwendig wie solche zur demokratischen Entwicklung der Europäischen politischen Union unverzichtbar sind.

ADRIANA CIANCIO ist seit 2001 Professorin für Verfassungsrecht an der Universität Catania (Italien). Sie forschte an den Universitäten Nizza (1997, 2000) und Complutense in Madrid (2001) und lehrt seit 2007 als Gastprofessorin Öffentliches Recht an der Fakultät für Recht und Verwaltung der Universität Warschau (Polen). Sie ist Mitglied des European Constitutional Law Network (ECONET) und war 2013/14 wissenschaftliche Koordinatorin des EU-geförderten Projektes „New Strategies for Democratic Development and Political Integration in Europe“. Ihre zahlreichen Publikationen auf dem Gebiet des Verfassungsrechts und der Europäischen Integration tragen zur Entwicklung einer neuen Konzeption von Demokratie bei. Zuletzt erschien unter ihrer Herausgeberschaft „New Strategies for Democratic Development and Political Integration in Europe“ (Aracne 2014).